Im Herbst 2017 haben wir im Zuge eines Updates der Version 2.0 einen digitalen Interaktionscheck in unsere Ordinationssoftware integriert. Vor kurzem haben wir, basierend auf den Daten unseres Partners Diagnosia, den bestehenden Interaktionscheck um wesentliche Funktionen, wie zum Beispiel die Darstellung von unerwünschten Arzneimittelwirkungen erweitert. Im nachfolgenden Artikel informieren wir Sie über das Update.
Informationen zu Interaktionen bei der Verschreibung von Medikamenten
Mit Hilfe des Interaktionschecks von Diagnosia können alle möglichen Arzneimittelkombinationen auf Ihre Wechselwirkungen überprüft werden. Durch die Integration von Diagnosia Check wird direkt über eine Webschnittstelle in der Software bei der Verschreibung eines neuen Medikaments überprüft, ob Arzneimittelwechselwirkungen mit einem Dauermedikament aus der Kartei und/oder einem Medikament, welches innerhalb der letzten 60 Tage verschrieben wurde, vorliegen. Latido-User werden durch dieses Feature optimal bei der medikamentösen Behandlung Ihrer Patienten unterstützt!
Dr. Dagmar Kogoj, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
„Der Grund für die Bestellung dieses Zusatzfeatures liegt für mich ganz klar auf der Hand. Ich betreue sehr viele Patientinnen und Patienten, die aufgrund von anderen Erkrankungen zahlreiche Medikamente einnehmen müssen. Insbesondere bei der Verschreibung von Psychopharmaka sollt man besonders aufpassen, denn diese Medikamente haben bekanntlich sehr viele Wechsel- und Nebenwirkungen, die Ärztinnen und Ärzte nicht auswendig wissen. Meiner Ansicht nach eignet sich dieser Bereich besonders für den Einsatz von technischen Hilfsmitteln, wie einem integrierten Wechselwirkungscheck. Auf potenzielle Wechsel- und Nebenwirkungen werde ich nun dank des integrierten Interaktionschecks automatisch hingewiesen, was mich sehr beruhigt.“
Bestehende Interaktionen eines Patienten stets im Blick behalten!
Im Zuge des Updates von Latido haben wir die Patientenkartei um die Möglichkeit der Integration von sogenannten „Widgets“ erweitert, welche sich ÄrztInnen in der Patientenkartei anzeigen lassen können. Eines dieser Widgets ist die Übersicht der bestehenden Medikamenteninteraktionen eines Patienten. Damit sieht man auf einen Blick die Verteilung und den Schweregrad von identifizierten Interaktionsrisiken. Mit nur einem Klick können Latido-User weiterführende Informationen (Klassifikation, Evidenzgrad, vorgeschlagene Maßnahmen zur Reduktion der Interaktionen, Konsequenzen der Interaktionen, etc.) zu den jeweiligen Interaktionen abrufen.
Integration des Diagnosia-Scores bei der Verschreibung von Medikamenten
Im Zuge unserer regelmäßigen Feedbackgespräche mit unseren Kunden haben wir einigen Usern des Interaktionschecks den Wunsch vernommen, den Interaktionscheck um einen Abgleich unerwünschter Arzneimittelwirkungen zu erweitern. So haben wir den Diagnosia Score in unsere App integriert. Der Diagnosia-Score zeigt unerwünschten Arzneimittelwirkungen (z.B.: Blutungsrisiko, renale Toxizität, Verlängerung der QT-Zeit, etc.) direkt bei der Verschreibung von Medikamenten an. Jede unerwünschte Arzneimittelwirkung wird nach dem Schweregrad „codiert“ angezeigt.
Wie funktioniert der Diagnosia-Score?
Der Diagnosia-Score überprüft automatisch bei jeder Verschreibung eines Medikaments, ob ein Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen besteht oder ein solches erhöht wird. Bei Interesse können Latido-User in der Folge weiterführende Informationen wie Konsequenzen, Empfehlungen und die detaillierte Berechnung des Risikoscores abrufen.
Welche unterschiedlichen Schweregrade von Arzneimittelwirkungen können unterschieden werden?
Grundsätzlich können Arzneimittelwirkungen anhand von nachfolgender Tabelle kategorisiert werden:
- Anticholinerger Effekt
- Obstipation
- Orthostase Syndrom
- Renale Toxizität
- Risiko für Krampfanfälle
- Sedierung
- Serotonerger Effekt
- Verlängerung der QT-Zeit
Für jede dieser unerwünschten Arzneimittelwirkungen wird ein Score aus der bestehenden Medikation berechnet. Dessen Details können über Latido aufgerufen werden.
Wie wird der Schweregrad von Arzneimittelwirkungen berechnet?
Der Schweregrad von Arzneimittelwirkungen berechnet sich als Summe des individuellen Diagnosia-Scores aller Dauermedikamente und/oder der in den letzten 60 Tagen verschriebenen Medikamente.
OA Dr. Wilhelm Bauer, F.E.B.U., FA für Urologie
„Ich war überrascht, dass es so gut funktioniert. Da ich viele multimorbide Patienten betreue, ist der Interaktionscheck von hoher Bedeutung für mich. Wenn man schon ein Softwarepaket nimmt, dann sollte man gerade das betrachten, was in der Zukunft wichtig ist. Ich denke, dass mit der e-Medikation solche Interaktionschecks besonders wichtig werden, um multimorbide Patienten optimal betreuen zu können.“
Bewahren Sie die Übersicht über unerwünschte Arzneimittelwirkungen eines Patienten
Nach unserem Update lässt sich auch der Diagnosia-Score ständig als Widget in der Patientenkartei anzeigen. Dabei werden alle bereits unerwünschten Arzneimittelwirkungen inklusive Schweregrad, die für einen Patienten bestehen, aufgelistet. Unsere User erhalten so stets einen Überblick über alle möglichen Risiken von unerwünschten Arzneimittelwirkungen und können bei Interesse weiterführende Informationen (z.B.: Konsequenzen und Empfehlungen) abfragen und nachlesen.
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